Immer, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich auf eine gewisse Routine einstellen dürfte, werde ich daran erinnert, dass sich alles im Wandel befindet. Die letzten Tage mit Lumi waren toll. Sie war vormittags unterwegs, kam danach auf den Balkon und blieb meist auch. Entweder war sie im Kobel, bediente sich am Buffet oder lag weit ausgestreckt irgendwo auf dem Balkon herum. Ich durfte ihr bei offener Balkontür oder direkt auf dem Balkon Gesellschaft leisten – solange sie im Kobel war. Gestern nun war alles wie immer - außer, dass sie den armen Mini wieder vom Balkon gejagt hatte – gleich nachdem er sein erstes Stück Apfel bekommen hatte. Dann nahmen am frühen Nachmittag die Benachrichtigungen der Kamera Überhand. Also schaute ich nach und sah, dass zwei Hörnchen soeben im Kobel verschwunden waren. Huch!
Als ich nachschaute, saß Lumi ziemlich aufgeregt vor ihren Nüssen und schnell kamen zwei ihrer Kinder hinzu. Vor zweieinhalb Wochen hatte sie ihre drei Kinder in eine Douglasie im Hof umgezogen. Sie selbst blieb weiter bei uns wohnen. Wir sahen die Babys immer mal aus der Ferne, aber nie mehr als zwei. 😢
Und da waren sie wieder und es war offensichtlich, dass sie ihr altes Zuhause erkannten. Mein erster Gedanke: Die sind ja immer noch so klein. Wenn meine Beobachtungen korrekt sind, sollten die Kinder jetzt etwa 10 Wochen alt sein. Während sich das eine Hörnchen eigentlich nur umschaute, war das andere ganz begeistert, dass so viele Apfelstückchen im Angebot waren. Lumi gesellte sich dazu und eine Weile fraßen sie friedlich nebeneinander her. Dann begann sie Nüsse vom Balkon in den Hof zu tragen und sie dort zu verbuddeln.
Wie ich sehen konnte, hat sich ein Hörnchen, das mit dem großen Appetit – ich vermute, es ist das aus dem Keller gerettete – verletzt. Es schont eine Hinterpfote und belastet sie weniger. Aufrecht zu fressen, während man auf die Hinterpfoten vertraut, sieht momentan ziemlich wackelig aus.
Als Lumi nach einer Weile wieder zu den Futtertellern kam, begann sie das Kleine anzustoßen und zu vertreiben. Nach einer Jagd kletterte das Hörnchen in den Kobel und Lumi setzte sich an das Ende der Leiter. Ich nehme an, damit war wohl klar, dass die beiden im Kobel und hier oben bleiben sollten.
Lumi widmete sich ihren geliebten Zirbelnüssen, streckte sich dann noch mal eine Weile auf dem Tisch aus, schnappte sich eine Haselnuss und verschwand nach unten.
Heute Morgen waren alle Drei gegen sechs wieder zusammen auf dem Balkon. Hörnchen Nummer Zwei sprang fit und munter durch die Gegend, kletterte an der Hauswand entlang und ist seitdem verschwunden. Lumi blieb noch eine Weile und ging dann auch. Das verletzte Kleine kletterte wieder in den Kobel. Seitdem kletterte er ein paar Mal raus und erkundete seine aktuelle Umgebung. Es ist heute so windig, dass er tatsächlich vom Tisch geweht wurde, als er sich eine Nuss schnappen wollte. Er hat diese dann windgeschützt auf der Bank gefressen.
Ja, wow! Es wird nicht langweilig mit den Hörnchen! Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Babys noch einmal hier oben sehen würden und bin natürlich aufgeregt. Wird das Hörnchen wieder fit werden, Nummer 2 noch einmal wiederkommen? Und Lumi? Es war so schön und bewegend, sie hier oben beobachten zu dürfen. Bin gespannt, was als nächstes kommt.
Lumi und ihre Kinder