Ein kleines Update zur Mietsache 🤩: Seit zehn Tagen wohnt Lumi im Kobel über unserem Balkon – quasi Wand an Wand mit unseren Kaffeetassen.
In dieser Zeit durfte ich beobachten, wie so ein Balkonhörnchen-Alltag so ausschaut. Meist ist sie vor 8 Uhr das erste Mal draußen, oft auch wenn es noch dunkel ist. Da wir sehr früh aufstehen, kann es sein, dass wir sie mit unserem Gewirbel in der Küche aber auch wecken. Ihr erster Rundgang ist meist ziemlich kurz. Mit einer kleinen Runde Eichhörchen-Yoga putzt sie sich ausgiebig, hängt sich kurz aus und streift die Schnauze ein paar Mal über das Holz. Dann überprüft sie ihre Vorräte, frisst vielleicht eine Nuss und verschwindet wieder im Kobel. Ein, zwei Stunden später das Gleiche nochmal, aber ausgiebiger.
Es ist beeindruckend, wie viel ein einziges Hörnchen verdrücken kann. Sie überprüft ihre Vorräte indem sie Nüsse ausbuddelt, in den Pfötchen dreht und säubert. Damit checkt sie, ob die Nahrung noch zu gebrauchen ist. Wenn ja, wird sie wieder verbuddelt.
Als es sehr kalt, stürmisch oder laut war, kam sie nur einmal kurz auf eine Nuss heraus und blieb ansonsten im Kobel. An wärmeren Tagen ist sie im Hof unterwegs. Meist macht sie dann am Nachmittag noch einmal eine ausgiebige Runde auf dem Balkon, checkt und frisst.
Vom letzten Besuch an der Ostsee hatten wir einen Stock, einen Haufen langes, trockenes Gras und Moos mitgebracht. Für letzteres interessieren sich die Hörnchen gar nicht. Stock und Gras hatte ich zu einem kleinen Kletterspaß verwoben und täglich Nüsse drin platziert. Sie hatte Spaß daran, diese jeden Tag rauszuholen.
Gestern nun hat sie beschlossen, das Gras mit in den Kobel zu nehmen und es kurzerhand abgefetzt. Was war ich froh, das beobachten zu dürfen 😄.
Nachdem sie sich meine alten Lappen vor ein paar Tagen in den Kobel geholt hatte, hatte ich Schafwollfilz besorgt, von dem sie aber zunächst nichts wissen wollte. Auch nicht, nachdem ich ihn kuschelig aufgerubbelt und Nüsse drin versteckt hatte. Nun kam ich auf die Idee, den Filz an den Stock zu bappen, um dem Hörnchen noch mal zu verdeutlichen, was das für tolles Kobelmaterial ist. Die Balkonkamera hat es – wenn auch nicht perfekt – festgehalten, wie sie auch den Filz abtransportiert hat.
So langsam müsste es im Häuschen wirklich kuschelig sein.
Lumis Einzug und auch die eventuelle Paarung mit Mini, dem alteingesessenen Balkonhörnchen, führt nun dazu, dass sie bestimmt, wer wann und wie lange auf dem Balkon sein darf. Gestern hat sie ihn mit einem beherzten Sprung vertrieben. Er war gar nicht begeistert, hat aber auch nicht widersprochen. Vor einigen Wochen hatten wir noch das gegenteilige Bild.
Ich bin so dankbar, das alles hier so nah miterleben zu dürfen – es ist schwer, das in Worte zu fassen. Für mich bleibt es etwas ganz Besonderes und Aufregendes, den Hörnchen beim Eichhörnchensein zuzuschauen. Besonders schön ist es, wenn sie meine Ideen annehmen 😊.
